USA und Russland rüsten Atomwaffen ab:
Vor wenigen Stunden einigten sich der US-Präsident Barack Obama und der russische Staatspräsident Dmitri Medwedew auf ein historisches Abkommen zur Reduktion der nuklearen Sprengköpfe.
Unter Vorbehalt einer Ratifizierung des Abkommens von den Parlamenten beider Staaten, soll der Vertrag am 8. April in Prag unterzeichnet werden.
Nach ersten Informationen sieht die Vereinbarung vor, dass beide Seiten eine Beschränkung auf je 1550 Atomsprengköpfe festschreiben. Dies wäre eine Verringerung von etwa 30%. Die Zahl der Trägersysteme (Raketen, Bomber und U-Boote) würde auf 800 halbiert. Zudem sind neue, weniger umständliche Kontrollmechanismen vorgesehen.
Dieses Abkommen würde einen wichtigen Schritt in Richtung atomwaffenfreie Welt bedeuten. Zudem würde die Sicherheit beider Länder und ihrer Verbündeten keineswegs geschmälert. Die verbleibenden atomaren Arsenale haben immer noch unvorstellbares Zerstörungspotential.
Das Abkommen würde eine wichtige neue Ära entspannterer Beziehungen zwischen den USA und Russlands einläuten. Dies wäre von unschätzbarer Bedeutung im Hinblick auf noch weltweit zu lösender Konflikte.
Für den Cercle de Réflexion et d’Initiative Vivi Hommel gilt es nun in der Debatte über ein neues strategisches Konzept der NATO, die Rolle der Atomwaffen zu verringern. In diesem Sinne ist auch die im Februar dieses Jahres gestartete Initiative belgischer Politiker für ein atomwaffenfreies Europa zu unterstützen. Zudem muss die Chance genutzt werden, auf der im Mai stattfindenden Überprüfungskonferenz eine Stärkung des Atomwaffensperrvertrages zu erreichen.
Die Zeichen für Schritte in Richtung sicherere Welt stehen nicht schlecht. Es gilt nun sich als Zivilgesellschaft einzubringen. Die Beteiligung an den traditionellen Ostermärschen wäre eine konkrete Möglichkeit.
(Mitgeteilt 27.3.2010)